Erfolg mit einem „schiachen Gnocchi“

 

 

 

 

 

 

 

STREITEN UND KOCHEN. Die Wiener Rechtsanwältin Isabella Jorthan kämpft im „Brotberuf“ für die Rechte von Konsumentinnen und Konsumenten. Als Ausgleich dazu kocht und bäckt sie. Und zwar so gut, dass sie im Fernsehen das Wochen-Finale der „Küchenschlacht“ im ZDF erreichte.

Mag. Isabella Jorthan                                                                                                                            

 

Wenn es in Wien Hamburger Kaufleute gäbe, dann würden sie sich wohl so einrichten wie die Anwaltskanzlei „Wallner Jorthan“ in der Trautsongasse. Gediegenes dunkles Holz, eine Spur Bohemien, und jede Menge Kunst, praktischerweise vom Großvater der Kanzleipartnerin. Es handelt sich um Franz Giessel, 1902 in Wien geboren und als Maler sowohl bei Porträts wie auch bei Landschaften der Vertreter eines sanften Impressionismus. Tüpfelnd pointilisierte Stilleben, beeindruckende Personendarstellungen und Naturbilder mit sensibler Farbkraft schaffen fast Galerie-Atmosphäre. Nicht verwunderlich, dass hier geistiger Funkenflug entsteht. Zwei Leidenschaften teilen Partner und Partnerin: Juristisch kämpfen sie leidenschaftlich für Konsumentinnen und Konsumenten, privat haben beide für sich ein kreatives Feld entdeckt, das sie mit Liebe und Erfolg bewirtschaften. Benedikt Wallner macht als Bühnenautor von sich reden (siehe Anwalt Aktuell 3/24), Isabella Jorthan hat es geschafft, mit ihren kulinarischen Ideen ins Wochen-Finale einer vielgesehenen deutschen Kochshow vorzustoßen.

 

Konkurrenz ohne Schlacht

Wie kommt man als Wiener Anwältin ins deutsche Fernsehen? Ganz einfach, sagt Isabella Jorthan: „Ich habe immer gerne gekocht und auch immer gerne Kochsendungen geschaut.“ Eines Tages meinte eine Freundin, sie solle ihr Talent doch einmal vorzeigen – und sich bei der „Küchenschlacht“ im ZDF bewerben. Was die Anwältin dann machte. Die Einladung flatterte umgehend ins Haus, womit das Abenteuer seinen Lauf nahm. Drei Tage Hamburg, dichter Drehplan, Ausstrahlung der Staffel im Oktober 2023. „Sechs Kandidatinnen und Kandidaten haben je fünf Aufgaben zu lösen: ‚Leibgericht‘ am ersten Tag, ‚Vorspeise‘ am zweiten, ‚Vegetarisches Gericht‘ am dritten, ‚Gemischtes Hack‘ am vierten und Vorgabe durch den Moderator am fünften Sendetag.“ Sie sei von Anfang an begeistert gewesen von der freundschaftlichen Atmosphäre insgesamt im Studio und insbesondere zwischen den Kandidatinnen und Kandidaten, die üblicherweise aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kommen. Die Hobby-Köchinnen und – Köche versuchen in jedem Durchgang, ihr Bestes zu geben. Spitzenköche wie Johann Lafer beurteilen die jeweiligen Leistungen pro Disziplin und regulieren damit den Aufstieg oder das Ausscheiden der Kandidatinnen und Kandidaten.

 

Wasser im Mund

Isabella Jorthan startete ihre Erfolgsstory bei der „Küchenschlacht“ klassisch österreichisch: Buttermilch-Schmarren mit Zwetschkenröster. Da mag den vielen tausend Zuschauerinnen und Zuschauern schon erstmals das Wasser im Mund zusammengelaufen sein. Jedenfalls erreichte sie mühelos die nächste Stufe des Koch-Wettbewerbs. Dass sie nicht nur gut kocht, sondern auch ein gutes Gefühl für Entertainment hat bewies sie dann in der Kategorie „Vegetarisches Gericht“. Dem Moderator, der von ihrem Teller kosten wollte, empfahl sie, „ein schiaches Gnocchi“ zu nehmen, damit die Schönen für den Gastjuror bleiben. Großes Gelächter, ohne tieferes inhaltliches Verständnis. Isabella Jorthan gab dann eine kleine Einführung ins Wienerische und gewann neben der Wettbewerbsstufe auch die Herzen der Zuschauerinnen und Zuschauer. Am Tag fünf der kompetitiven Kochwoche stand sie dann im Finale, das ein Berliner gewann. „Ein tolles Erlebnis, ein tolles Team“ sagt die Wiener Anwältin im Rückblick auf ihre kulinarische Abenteuerreise.

 

Leidenschaft auch im Beruf

Dass sie auch in ihrem „Brotberuf“ mit Leidenschaft ans Werk geht, erkennt man am Werdegang und an der fachlichen Fokussierung. Nach ihrem Studium der Rechtswissenschaften am Juridicum in Wien absolvierte sie die Konzipientinnenzeit in zwei verschiedenen Kanzleien, stellte sich 2012 erfolgreich der Berufsprüfung und wurde 2017 Partnerin bei Benedikt Wallner, einem profilierten Anwalt auf Seiten von Konsumentinnen und Konsumenten. Sowohl Banken- und Kapitalrecht wie auch zahlreiche Verfahren im Automobilbereich (Stichwort „Abgasskandal“) prägen das Kanzleiprofil. Isabella Jorthan: „Ich habe das Gefühl, auf der richtigen Seite zu stehen“

                                  Vegetarische Gnocchi                                                  Isabella Jorthan und Johann Lafer          Butterschmarren mit Zwetschkenröster