Die höheren Zinsen machen mehr Veranlagungsarten interessant

Martin Reiter,

Matthias Köckeis

 

 

Anlage. Immobilien standen lange im Zentrum vieler Investitionsentscheidungen. In den letzten Monaten haben auch andere Veranlagungsmöglichkeiten an Attraktivität gewonnen, wie Martin Reiter, Leiter Freie Berufe, und Matthias Köckeis, Leiter Wealth Management Kommerz, der Erste Bank erklären.


 

Anwalt Aktuell: Investitionen in Immobilien waren lange sehr beliebt. Hat sich durch die gestiegenen Zinsen die Situation verändert?

 

Martin Reiter: Immobilien haben nach wie vor ihren Platz als solide Veranlagungsmöglichkeit. Andere Investments, etwa strukturierte Veranlagungsformen und Vermögensmanagement, können in der aktuellen Situation interessante Alternativen zum klassischen Immobilieninvestment sein.

 

Anwalt Aktuell: Welche Vorteile bieten diese Alternativen?

 

Matthias Köckeis: Wir gehen bei allen Anlageempfehlung immer auf die gewünschte Anlagedauer, die individuelle Situation und Erfahrung unserer Kund:innen ein. Strukturierte Veranlagungsformen können sich für den Einstieg eignen, sofern sie mit Kapitalschutz ausgestattet sind. Im Vermögensmanagement besprechen wir mit unseren Kund:innen immer deren Ziele und Risikobereitschaft. Basierend darauf erarbeiten wir einen passenden Investmentmix und Veranlagungsstrategie. Das Portfolio wird von uns aktiv gemanagt. Kund: innen haben also die Möglichkeit, ihr Vermögen komplett treuhändig verwalten zu lassen. Aktuell bieten sich Wertpapiere auch für konservative Strategien an. Durch die gestiegenen Zinsen sind Anleihenfonds und ausgewählte Einzelanleihen auch wieder attraktive Anlageformen mit moderatem Risiko. Natürlich können Veranlagungen in Wertpapiere von Kursschwankungen und Kursverlusten betroffen sein, eine gute Beratung ist daher wichtig.

 

Anwalt Aktuell: Bieten Erste Bank und Sparkasse auch noch andere alternative Veranlagungsformen an?

 

Matthias Köckeis: Wir bieten in der Erste Bank und manchen Sparkassen seit einiger Zeit die Möglichkeit an, in Private Equity zu investieren. Dabei handelt es sich um Beteiligungen an Unternehmen, die nicht an der Börse notieren und interessante Wachstumschancen bieten. Dieses Potential können unsere Kund:innen nun auch nutzen. Da es sich dabei um eine offensive Anlageform handelt und der Investitionsbetrag für bis zu zehn Jahre gebunden ist, sind ein bestimmtes Grundvermögen und eine entsprechende Anlageerfahrung erforderlich.

 

Anwalt Aktuell: Gibt es steuerliche Vorteile, die genutzt werden können?

 

Matthias Köckeis: Ja, Wertpapierveranlagungen können zur Nutzung steuerlicher Vorteile herangezogen werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Freibetrag für investierte Gewinne. Selbstständige, die aktuell keinen Investitionsbedarf haben, können stattdessen in bestimmte Wertpapiere investieren. So spart man sich die entsprechende Einkommenssteuer. Für GmbHs gibt es zudem weitere Möglichkeiten, steuerliche Vorteile geltend zu machen. Im Bereich Zukunftsvorsorge ist hier sicher die betriebliche Pensionszusage hervorzuheben. Neben dem Vorsorgeeffekt können auch Steuervorteile genutzt werden.

 

Anwalt Aktuell: Wie verschafft man sich den besten Überblick über alle Möglichkeiten?

 

Reiter: Erste Bank und Sparkasse bietet sehr viel Expertise zu verschiedensten Finanzdienstleistungen. Der Hauptkontakt ist immer die persönliche Kundenbetreuer:in. Sie bespricht mit Kund:innen ihre individuelle Situation und koordiniert die Zusammenarbeit mit Expert:innen wie Matthias und seinem Team. Dasselbe gilt für alle anderen Produkte und Services, seien es Zahlungsverkehrslösung, betriebliche Vorsorge oder Risikoabsicherung. Wir bieten als Full-Service-Bank das volle Leistungsspektrum und als Teil einer internationalen Bankengruppe umfangreiche Möglichkeiten.

 

Disclaimer: Bitte beachten Sie, das Veranlagen in Wertpapiere birgt neben Chancen auch Risiken