BUWOG: CA Immo will 1,9 Mrd. Euro von der Republik Österreich und dem Land Kärnten

 

 

 

 

 

 

OGH-URTEIL. Am Tag der Strafurteilsverkündung gegen den ehemaligen Finanzminister Karl-Heinz Grasser und die Mitbeschuldigten treffen wir den Group Head of Legal der CA Immobilien Anlagen AG, Ingo Steinwender. In Erwartung dieses Urteils hat er schon im Jahr 2020 für die CA Immo eine Schadenersatzklage in Milliardenhöhe gegen die Republik und das Land Kärnten eingebracht: „Das Urteil bestätigt unsere Vermutung, dass das damalige BUWOG Privatisierungsverfahren zu unserem Nachteil manipuliert wurde“.           

Dr. Ingo Steinwender

 

Später Nachmittag am 25. März, Dachterrasse Mechelgasse 1 in Wien. Ingo Steinwender schaut zufrieden über die Silhouette der Stadt Wien: „Heute ist ein guter Tag“ sagt er entspannt, ohne Triumph. Er erzählt, dass ihn und sein Team die Causa Buwog schon mehr als 10 Jahre begleitet. „Es ist ein Privileg, als Unternehmensjurist so eine vielschichtige und große Angelegenheit von A – Z betreuen zu dürfen.“ Dass er mittlerweile einiges erreicht hat, freut ihn an diesem Urteilstag . Doch die jetzt noch folgende zivilrechtliche Auseinandersetzung mit der Republik und dem Land Kärnten wird noch spannender. 

 

Tamsweg – Salzburg – Bukarest – Bratislava – Wien

Wer ist der Mann, der hier gegen die Republik und Kärnten in den Ring steigt? 1977 in Tamsweg geboren führt Ingo Steinwenders Ausbildungsweg zuerst zum Rechtsstudium nach Salzburg (Mag. iur.), dann an die Donau-Uni Krems (Master Europarecht und Wirtschaft) und später schließlich ans Juridicum in Wien (Dr. iur.). Nach dem Master schlägt er einen beruflichen Haken: Bei Deloitte betreut er als Steuerberater-Anwärter einige österreichische Unternehmen bei ihren Investitionen in CEE. Dieser Karrierezweig blüht nicht richtig auf, da Steinwender „die Zahlenlastigkeit“ nicht schmeckt und ein Freund aus Tamsweg von Rumänien schwärmt, wo die Kanzlei Schönherr schon eine Niederlassung hatte. Bei der Frage „Wer geht nach Bukarest?“ zeigt Steinwender sofort auf – und bereut es nicht. Faszination Immobilien Statt sich im klassischen Berufsbild zu verwirklichen, bog der frisch gebackene Anwalt 2006 in die für ihn noch unbekannte und damals boomende Welt der Immobilienentwicklung ab. Mit vielfältiger juristischer Expertise ausgestattet arbeitete er sich schnell in die spannenden und viel fältigen Aufgaben ein. „Wir haben zu dieser Zeit viele verschiedene (große) Projekte, insbesondere in Osteuropa, darunter ein Riesenprojekt in der Ukraine, mit unterschiedlichen Finanzpartnern entwickelt.“ Interessiert an neuen Herausforderungen schickte Steinwender im Jahr 2013 eine „Blindbewerbung“ an die börsennotierte CA Immo. Und wurde prompt eingeladen. Die ersten Gespräche mit dem CEO und dem CFO verliefen so gut, dass er sofort als erster Group Head of Legal für die damals neu zu organisierende Rechtsabteilung engagiert wurde. Die gemeinsame Erfolgsstory dauert mittlerweile fast 12 Jahre. Gefühl für das Risiko „Für mich als jungen Konzipienten war das eine Riesenchance, einerseits an der Weiterentwicklung der Niederlassung mitzuwirken und andererseits mit Führungspersönlichkeiten österreichischer Firmen zusammenzukommen, die für ihre Unternehmen gerade den rumänischen Markt aufbauten“. Außerdem habe eine mitreißende Aufbruchsstimmung geherrscht. Zurück in Wien, wollte der energiegeladene Konzipient nebenberuflich das Gerichtsjahr nachholen, um dann die Rechtsanwaltsprüfung machen zu können. Da man bei Schönherr keine Einigung auf eine Teilzeitlösung fand, wechselte Steinwender 2005 zu Cerha, wo er dann auch vor Ort in Bratislava am Aufbau eines neuen Büros mitwirkte. 2006 wurde dann ein besonderes Jahr: Absolvierung der Rechtsanwaltsprüfung mit Auszeichnung und Kennenlernen seiner Frau. Mit ihr, die bei der FMA arbeitet, hat er mittlerweile vier Buben – von 3 bis 9 Jahren. 

 

Faszination Immobilien

Statt sich im klassischen Berufsbild zu verwirklichen, bog der frisch gebackene Anwalt 2006 in die für ihn noch unbekannte und damals boomende Welt der Immobilienentwicklung ab. Mit vielfältiger juristischer Expertise ausgestattet arbeitete er sich schnell in die spannenden und viel fältigen Aufgaben ein. „Wir haben zu dieser Zeit viele verschiedene (große) Projekte, insbesondere in Osteuropa, darunter ein Riesenprojekt in der Ukraine, mit unter schiedlichen Finanzpartnern entwickelt.“ Interessiert an neuen Herausforderungen schickte Steinwender im Jahr 2013 eine „Blindbewerbung“ an die börsennotierte CA Immo. Und wurde prompt eingeladen. Die ersten Gespräche mit dem CEO und dem CFO verliefen so gut, dass er sofort als ers ter Group Head of Legal für die damals neu zu organisierende Rechtsabteilung enga giert wurde. Die gemeinsame Erfolgsstory dauert mittlerweile fast 12 Jahre. 

 

Gefühl für das Risiko

Steinwender bereut nicht, statt Anwalt Unternehmensjurist geworden zu sein. „Anwälte sind unsere Berater, doch ich muss für die Entscheidungen stehen, die wir als Rechtsabteilung treffen. Und dazu gehört ganz wesentlich das Gefühl, wo im jeweiligen Projekt das Risiko liegen könnte.“ Er ist stolz, dass sein Team (drei Mitarbeiter in Wien, 4 in Frankfurt und Berlin) „stabil ist. Wir sind ein Super-Team!“. Voraussetzung für das reibungslose Erzielen guter Ergebnisse sei auch, dass man sich im Team und mit beteiligten Dritten „fachlich und menschlich gut versteht.“ Immerhin geht es bei der CA Immo um ein internationales Immobilienvermögen von rund 5 Milliarden Euro. Der Schwerpunkt liegt auf Büro-Immobilien in Deutschland, Österreich und Osteuropa. Die Rechtsangelegenheiten rund um die Immobilien habe man „inhouse“ sehr gut im Griff, besonders aber für Spezialfragen oder ausländisches Recht stimme man sich mit Anwälten ab. Im Besprechungszimmer mit Blick auf die Silhouette von Wien wird der herannahende Abend spürbar. Ingo Steinwender ist anzumerken, dass er diesen 25. März 2025 nicht so rasch vergessen wird. Man spürt, er wird nicht lockerlassen in Sachen BUWOG.