NEUGIERDE. „Nur nicht irgendwo einrosten“ könnte das Lebensmotto von Christoph Klaffenböck sein. Als Unternehmensjurist hat der Mittdreißiger aus Oberösterreich bereits mehrere bemerkenswerte Stationen hinter sich – geografisch wie auch inhaltlich. Die Fähigkeit, unternehmerisch zu denken, hat ihm seine Familie mitgegeben.
Mag. Christoph Klaffenböck
Erbgut Unternehmer: Der Großvater führte mehrere Firmen, der Vater betreibt ein Unternehmen für Infrarot-Heizungen. Den Sohn jedoch zog es aus dem oberösterreichischen Traun hinaus in die Welt. Zuerst Kosovo, dann Wien. Bevor die Reise allerdings losging studierte Christoph Klaffenböck Rechtswissenschaften an der Johannes Kepler Universität in Linz. In der abschließenden Diplomarbeit beschäftigte er sich mit dem „Schutz von Menschenhandelsopfern im internationalen Asyl-System“. Es liegt auf der Hand, dass sich aus diesem Thema keine durchschnittliche Schreibtischtätigkeit entwickeln konnte. Der junge Jurist übersiedelte in den Kosovo und lernte dort die internationale Community und seine Frau kennen. Vom Unternehmerischen angezogen, wurde seine erste Berufsstation das Projekt-Management für Start-Ups: Unterstützung von „Gründern“. Es traf sich gut, dass es viele Verbindungen in die Schweiz gab, sodass Deutschkenntnisse gefragt waren und man gemeinsam Ideen, Konzepte und Unternehmen mit internationalem Spirit entwickelte. Im Rahmen einer Online-Marketing-Agentur arbeitete Klaffenböck beispielsweise an der Gründung einer Zahnklinik und eines Immobilienunternehmens mit.
Rückkehr und Weiterstudium
Nach knapp zwei Jahren zog es den Oberösterreicher zurück nach Österreich, wo ihm bei umdasch The Store Makers ein vielfältiges Tätigkeitsfeld in der Rechtsabteilung geboten wurde. Neben der juristischen Begleitung des Projektgeschäfts nützte er die Chance, digitale Lösungen zu forcieren. Sein reges Interesse an diesem Bereich führte ihn in der Corona-Zeit an die Fachhochschule Joanneum, wo er seinem Magister der Rechtswissenschaften einen Master in IT-Recht und Management hinzufügte. Sein nächstes Berufs-Ziel: „ein Unternehmen im IT-Bereich“. Da traf es sich gut, dass 2020 in Wien die erste große Welle der Lieferdienste aufschäumte. Christoph Klaffenböck erhielt den Auftrag, eine Rechtsabteilung für „Mjam“ (nun: Foodora) aufzubauen. Da ging es um den Online Supermarkt, Verträge für Lieferfahrer, Gewerberecht, Gesellschaftsrecht, Regulatorik und Compliance. Viel zu tun, und ein großartiges Ausbildungs-Labor für junge Jurist:innen. Und wieder nützte ihm das Unternehmer-Gen. „Was will das Unternehmen erreichen – und was brauchen wir dafür?“ war die Arbeits-Devise, die konstruktiv im Team gelebt wurde. Klaffenböck freut sich, dass hier Expertise von hoher Qualität und ein Team-Spirit entwickelt wurden, die allen Mitarbeiter:innen des Teams später halfen, im Unternehmen aufzusteigen.
Versicherungs-Konzern
Seit April 2024 arbeitet Christoph Klaffenböck bei der Vienna Insurance Group, Schwerpunkt IT-Einkauf und Betreuung der CEE-Tochtergesellschaften: „Nicht nur die IT, sondern die Innovation ist mir wichtig“ betont er. „Auch in den juristischen Themenstellungen haben mich vorrangig die dynamischen Entwicklungen der Regulatorik interessiert.“ Man spürt, dass da jemand bei „seinem Thema“ angekommen ist. Die vielfältige menschliche Erfahrung seiner bisherigen Karriere sollte Christoph Klaffenböck gerade jetzt, bei seiner grenzüberschreitenden Aufgabe, zugutekommen. Mit seiner Devise „Ich verbinde gerne Menschen, um Lösungen zu finden“ kann nichts schiefgehen.