Mitarbeiterführung ist multiplikativ

BOOTCAMP für Rechtsanwälte, 2-Tages High Performance Training 6.–7. März 2020, Wien Anmeldung und nähere Information unter www.pichler-management.com

 

Ist der Chef der Engpass, ist dies ein Zeichen fehlender oder falscher Führung. Bei richtiger Führung ist nicht mehr der Chef der Problemlöser, sondern befähigt seine Mitarbeiter, die anstehenden Probleme zu lösen.

 

Ego-Problem

Häufig war der Chef ein guter oder sogar der bes­te Facharbeiter (in einer Kanzlei typischerweise der beste Rechtsanwalt) oder zumindest der beste Problemlöser. Mitzunehmendem Mitarbeiter­ oder Klientenwachstum entwickelt er sich aber zunehmend zum Engpass des Unternehmens. Früher oder später wird er sich eingestehen müs­sen, dass ihm einfach die zeitlichen Kapazitäten fehlen, um alle Probleme in der Kanzlei zu lösen. Besonders dramatisch ist, dass in der Regel drin­gende Aufgaben erledigt werden, aber nicht WICHTIGE Aufgaben, die NICHT dringend sind. Dazu zählen Unternehmeraufgaben wie Mitarbei­terführung, Marketing, Optimierung von Kanzlei­ abläufen oder Kommunikationsthemen. Es schmeichelt natürlich dem Ego des Kanzlei­gründers, wenn scheinbar unlösbare Probleme unter Beifall seiner Mitarbeiter vom „großen Meis­ter“ persönlich gelöst werden. Die Folgen sind fatal. Zum einen bleibt die Kanzlei weit unter ihren Potenzialen, da die Führungsperson sich nicht um ihre Unternehmeraufgaben kümmern kann, son­dern Fachprobleme löst. Zum anderen werden Mitarbeiter um die Möglichkeit der Selbstrealisa­tion und um die Entwicklung ihrer eigenen Prob­lemlösungskompetenz gebracht. Das Ergebnis sind frustrierte Chefs und frustrierte Mitarbeiter.

 

 

Führungsziele

Bei Mitarbeiterführung geht es nicht um die Aus­übung von Macht oder Dominanz. Es geht darum, seine Mitarbeiter und damit sein Unternehmen besser zu machen. Mit zunehmender Kanzleigrö­ße wird der unmittelbare Einfuss der Führungs­person verhältnismäßig immer unbedeutender. Von Prof. Dr. Winterheller wurde hervorragend herausgearbeitet, dass schlechte Führung additiv ist, hingegen gute Führung multiplikativ. Gelingt es dem Alpha nicht, die Potenziale seiner Mitar­beiter zu entwickeln, ist ein Kanzleiwachstum über einen bestimmten Grad hinaus NICHT möglich. Der Chefbeitrag wird verschwindend gering. Nicht selten werden Mitarbeiter sogar als Störfak­tor und Quelle ständiger Schwierigkeiten wahrge­nommen. Der Kontakt zwischen Mitarbeitern und Chef ist häufig nur problem­ und arbeitsorientiert. 

 

Führung ist menschenbezogen

Man führt kein Unternehmen, sondern immer Menschen. Letztlich machen nur die Menschen den Unterschied. Das bedeutet nicht, dass Füh­rung nicht zielorientiert ist. Rechtsanwälte, die Rechtsprobleme lösen, führen nicht. Führungsper­sönlichkeiten hingegen kümmern sich um Men­schen, damit diese im Stande sind, die Probleme selbst zu lösen. Der größte Teil der Arbeit bleibt häufig am Chef hängen. Dadurch hat er zu wenig Zeit, sich um seine Mitarbeiter zu kümmern. Die Folge ist, dass Respekt, Loyalität, Motivation und sogar Fachkompetenz laufend sinken. Dadurch fühlt sich der Chef wieder bemüßigt, in das Tages­geschäft einzugreifen. Ein Teufelskreislauf. Erst wenn Unternehmer bzw. Rechtsanwälte mit eigener Kanzlei lernen zu führen, tritt der gegen­teilige Effekt ein. Das Jammern über „unfähige Mitarbeiter“ ist somit in Wirklichkeit kein Statement über die Mitarbeiter, sondern über die Füh­rungsqualität des Vorgesetzten.

Spezielles Führungstraining für Rechtsanwälte können Sie am 6. und 7. März 2020 im von uns entwickelten 2-Tages High Performance Training BOOTCAMP FÜR RECHTSANWÄLTE in Wien lernen. Die Plätze sind streng limitiert.