„Freiraum in einer bewusst gelebten Partnerschaft“

DDR. KATHARINA MÜLLER, TEP

DR. BERNHARD KALL

MAG. SIMONE MAIER-HÜLLE


Die Leitwerte der Wiener Wirtschaftskanzlei Müller Partner Rechtsanwälte sind Qualität, Engagement und Partnerschaft. Die sechs Partner halten für den weiteren Ausbau der Kanzlei Ausschau nach den „besten Köpfen“.

Interview: Dietmar Dworschak

 

Frau Dr. Müller, ich kann mich noch gut erinnern, mit Ihnen als Partnerin einer sogenannten Boutique-Kanzlei das erste Interview geführt zu haben. War die Entwicklung zu der mittlerweile bestehenden breit aufgestellten Wirtschaftskanzlei Zufall oder purer Wille? 

DDr. Katharina Müller: Ich meine, es war eine Mischung aus beidem. Mein Ziel war es, eine Ge­meinschaft von engagierten Anwälten zusammen zu bringen. Unser Konzept ist, in unseren ver­schiedenen Rechtsbereichen als Top­ Anwälte da­bei zu sein. Wir möchten als führend am Markt mit ganz besonderer Expertise in jenen Fachbereichen wahrgenommen werden, in denen wir arbeiten. Wir sind sehr aktiv in unserer Kommunikation und bieten regelmäßig zahlreiche Fach ­Veranstaltun­gen an, die besonders gut angenommen werden. Und wir sind stark im Bereich Publikationen, wir tragen vor und arbeiten intensiv mit Organisatio­nen zusammen, die in unseren Fachbereichen eine wesentliche Rolle spielen. Das eingangs angesprochene Konzept ist voll auf­gegangen. Wir sind jetzt sechs Partner (übrigens zu gleichen Teilen männlich und weiblich, sicher einzigartig in unserer Branche), die in ihren  je­weiligen Fachbereichen die Grundidee jeden Tag umsetzen. 

 

Herr Dr. Kall, wie definieren Sie die Schwerpunkte der Kanzlei – über Ambition oder Umsatz?

Dr. Bernhard Kall: Zwischen uns Partnern ist es sicher die Ambition, weil – wie Katharina Müller schon gesagt hat – unser Anspruch ist, dass die besten Köpfe bei uns arbeiten. Die besten Köpfe, die bei uns sind, haben natürlich auch die ent­sprechenden Umsätze.

 

DDr. Katharina Müller: Wir haben für unsere Kanzlei drei Leitwerte entwickelt: der erste ist  Qualität, fachlich, menschlich und organisatorisch. Der zweite ist Engagement. Darauf legen wir sehr großen Wert. Und der dritte Leitwert ist Partnerschaft. Das betrifft das Verhältnis der Partner untereinander wie auch die Beziehung zu den Mitarbeitern – und zu den Mandanten. Wir wollen vom Klienten nicht nur als Berater, sondern auch als Partner wahrgenommen wer­den. 

 

Frau Magister Maier-Hülle, wo liegt Ihr Fachbereich als Partnerin?

Mag. Simone Maier-Hülle: Ich und Manuela Maurer-Kollenz sind die Immobilienexperten der Kanzlei. Wir sind mit unserem Team breit aufge­stellt und beraten in allen außerstreitigen wie auch streitigen Immobilienangelegenheiten. Bau­träger, Projektentwickler, große Immobilienun­ternehmen, Hausverwaltungen wie auch sonsti­ge Unternehmen und Private sind unsere Man­danten. Wir sind Vertragserrichter, Treuhänder, Prozessvertreter und Berater in allen Immobili­enfragen. Nachdem ich eine eigene Kanzlei ge­führt habe, bin ich erst vor zwei Jahren Partnerin dieser Kanzlei geworden. Unser Partner Gernot Wilfing hingegen kam aus einer typischen Groß­kanzlei und konnte bei uns in kurzer Zeit erfolg­reich die Praxisgruppe Kapitalmarktrecht auf­bauen. Ich kann nur bestätigen, was Katharina Müller und Bernhard Kall gesagt haben: Quali­tät, Engagement und Partnerschaft sind die Wer­te, die wir täglich leben. Dazu kommt die besondere Expertise, die wir in allen Fachbereichen bieten. 

 

Ein wichtiger Schwerpunkt der Kanzlei ist das Thema Vermögen. Erbrecht und Vermögensweitergabe, Unternehmensnachfolge und Stiftungen sind hier die Stichworte. Welche spezielle Expertise bieten Sie hier? 

DDr. Katharina Müller: Im Bereich der Vermögensnachfolge haben mein Partner Martin Melzer und ich – wir leiten gemeinsam die Praxisgruppe Stiftungen und Vermögensweitergabe –  den Vorteil, dass wir umfassende Konzepte anbieten kön­nen – vom Stiftungsrecht über das Gesellschafts­ recht bis hin zum klassischen Erbrecht. Was uns hier besonders zugutekommt, ist, dass wir uns als „Anwälte der nächsten Generation“ etablieren konnten. Wir sitzen oft mit dieser nächsten Generation und der Übergebergeneration an einem Tisch, was ich sehr positiv finde. 

 

Was ist Ihr persönlicher Beratungsschwerpunkt, Herr Dr. Kall? 

Dr. Bernhard Kall: Ich komme familiär aus einem Bauunternehmen und habe die HTL für Hoch­ und Tiefbau absolviert. Es ist daher naheliegend, dass mein Schwerpunkt im Baurecht, aber auch im Vergaberecht liegt. Zum Thema Unternehmensweitergabe möchte ich noch anmerken, dass wir gerade einen beson­deren Fokus auf Bauunternehmen setzen. Wir beschäftigen uns eingehend mit den Bedürfnissen der vorwiegend mittelständischen Strukturen in diesem Bereich. Hier können wir Synergien zwi­schen Gesellschaftsrecht, Stiftungsrecht, Erbrecht und Vermögensweitergabe sowie Baurecht her­stellen.

 

DDr. Katharina Müller: Auf diese Weise finden wir immer wieder neue Themen, die zu uns passen. Beispielsweise beschäftigt sich Martin Melzer ver­stärkt mit aktuellen Entwicklungen im Bereich der Gemeinnützigkeit. Bereits bevor das neue Ge­setz in diesem Bereich gekommen ist, hatten wir unter seiner Leitung eine Praxisgruppe eingerich­tet und es in kurzer Zeit geschafft, bei diesem Thema der Marktführer zu sein. 

 

„Wer seine Klienten liebt erspart ihnen den Gang zu Gericht“ habe ich als Empfehlung für Kanzleien im Ohr, die wirklich Geld verdienen wollen.Warum kommen Sie dann gerade von einer Verhandlung?

DDr. Katharina Müller: Wenn es notwendig ist, ge­hen wir mit vollem Engagement zu Gericht. In den letzten Jahren haben wir gerade in großen Baupro­zessen viel Erfahrung gesammelt. Speziell in kom­plizierten technischen Fragestellungen sehen wir uns immer wieder als Übersetzer zwischen Tech­nikern und Juristen. 

 

Dr. Bernhard Kall: Wir haben seit acht Jahren ein eigenes Produkt für den Baubereich entwickelt, das sich Bauprojekt ­Support nennt, mit dem wir Mandanten bewusst vor einem Gang zu Gericht schützen wollen. Baubegleitend schulen und un­terstützen wir die Klienten, damit es eben nicht zu einem Prozess kommt.

 

Was die Kommunikation nach außen betrifft, gehört Ihre Kanzlei zu den aktivsten und agilsten des Landes. Da gibt es ein Bauträgerfrühstück, ein Stiftungsfrühstück, einen Tag der offenen Tür usw…Mit welcher Absicht tun Sie das? 

DDr. Katharina Müller: Wir wollen in den Berei­chen, in denen wir besondere Expertise bieten, spürbar wahrgenommen werden, mit wichtigen Themen, auch mit solchen, die sich erst morgen stellen werden. Konzepte wie Lean­-Management oder Betreutes Wohnen sind solche Themen, von denen man viel hört, mit denen sich aber nur wenige ernsthaft auseinandersetzen. All diese Aktivitäten sollen dazu dienen, dass unser Qualitätsniveau hoch bleibt und der Markt von unserem Know-how erfährt. Zusätzlich bieten wir hier auch ein Forum für unsere Mandanten, die uns gerne besuchen und uns bestätigen, dass wir spannende Themen anbieten.

 

Mag. Simone Maier-Hülle: Das ist eine gute Gele­genheit, sowohl Expertise zu zeigen wie auch den Mandanten Zugang zu Netzwerken zu bieten, in denen wir agieren. Wir sehen immer wieder, dass es gut ankommt, mit diesem Service die Klienten mit ihren fachlichen Fragestellungen abzuholen.

 

Sie haben Schwerpunkte in den Bereichen Bau und Immobilien, Kapitalmarktrecht und Vermögensweitergabe, wollen Sie die Kanzlei weiter ausbauen? 

DDr. Katharina Müller: Wir wollen das Konzept der „besten Köpfe“, wie wir es erfolgreich prakti­zieren, weiter ausbauen, speziell in Bereichen, die wir heute noch nicht abdecken. Wir wollen zusätzliche Kompetenzbereiche mit Anwältinnen und Anwälten aufbauen, die die vorhin angesprochenen Werte zu teilen bereit sind. Zu diesem Zweck planen wir derzeit auch die räumliche Erweiterung der Kanzlei.

 

Mag. Simone Maier-Hülle: Wir denken hier an Kolleginnen und Kollegen, die eine Struktur su­chen, die mehr Freiraum als eine typische Wirtschaftskanzlei bietet und das Unternehmerische viel mehr in den Vordergrund stellt. 

 

DDr. Katharina Müller: Wer neu zu uns kommt, sollte die Verantwortung nicht scheuen, die mit ei­nem unternehmerischen Zugang verbunden ist, der im Gegenzug aber enorm viele Chancen bietet.

 

Dr. Bernhard Kall: Wir glauben, im Gegensatz zu den üblichen Partnermodellen, die wir kennen, andere Wege zu gehen, um jene Werte, die wir hier in der Kanzlei leben, auch gesellschaftsrechtlich abbilden zu können.

 

Mag. Simone Maier-Hülle: Was wir anbieten, ist Freiraum in einer bewusst gelebten Partnerschaft.

 

Frau Dr. Müller, Frau Mag. Maier-Hülle,  Herr Dr. Kall, danke für das Gespräch.